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Pflanzenschutz

Unter dem Oberbegriff Pflanzenschutz sind alle Bemühungen zu verstehen, die Schäden und Leistungsminderungen an den Nutzpflanzen minimieren oder verhindern sollen. Der Pflanzenschutz wird unterteilt in vorbeugende Massnahmen und direkte Massnahmen.

Vorbeu­gende Mass­nah­men

Vorbeugende Massnahmen haben zum Ziel, das Risiko des Befalls der Pflanze durch Schädlinge oder Krankheiten möglichst klein zu halten. Ein Beispiel einer vorbeugenden Pflanzenschutzmassnahme ist eine gute Bodenbearbeitung vor der Saat, damit die Samen im Boden optimal keimen können und die Wurzeln sich gut ausbilden. Weiter wichtig ist ein sauberes, von Unkraut weitgehend freies Saatbeet, damit sich die Kulturpflanze möglichst ohne Konkurrenz entwickeln kann.

Di­rekte Mass­nah­men

Direkte Massnahmen haben zum Ziel, einzugreifen, wenn ein Krankheits-, Schädlings- oder auch Unkrautbefall besteht oder absehbar ist. Wenn immer möglich werden bei Direktmassnahmen mechanische oder biologische Hilfsmittel eingesetzt.

Viele Unkräuter stehen mit den Nutzpflanzen in unmittelbarer Konkurrenz um Wasser, Platz und Nährstoffe. Es ist deshalb wichtig, dass die Unkräuter nicht zu gross werden, weil sich sonst die Nutzpflanzen nicht gut entwickeln.

Gegen Schädlinge hilft die Ausbringung von Nützlingen. Das bekannteste Beispiel ist die Schlupfwespe, die den Maiszünsler bekämpft. Die Schlupfwespen können bei einem Maiszünslerbefall oder kurz davor, wenn ein Befall zu befürchten ist, vom Bewirtschafter aktiv auf dem Maisfeld verteilt werden. Dies geschieht mithilfe von Boxen oder Couverts, die an die Maispflanzen gehängt werden und aus denen die Wespen herausschlüpfen.

Oftmals haben sich Schädlinge auf Nutzpflanzen «spezialisiert», weshalb sie entsprechende Namen tragen, zum Beispiel die aggressiv klingenden Maiszünsler und Maiswurzelbohrer, der trügerisch schön sich anhörende Rapsglanzkäfer oder das fast schon Appetit machende, dabei selber gefrässige Getreidehähnchen.

Der Anbau von Ackerkulturen im Appenzellerland kann mit nur sehr wenigen Ausnahmen beim Mais auf Pflanzenschutzmittel verzichten. Die mechanischen Massnahmen (vorbeugende Massnahmen) wirken sehr gut. Hier sind Krankheiten, Pilze, aber auch Schädlinge noch wenig verbreitet, sei es wegen der Höhenlage oder weil nur auf wenigen Flächen Ackerkulturen angebaut werden.

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